Regenerative Landwirtschaft
Wir wollen Böden aufbauen und die Biodiversität erhöhen,
um ein resistentes System zu schaffen, das ohne Agrochemie sich selbst regulieren kann
und klimatischen wie auch ernährungspolitischen Herausforderungen gewachsen ist.
Wir wünschen uns, dass Menschen jeden Alters an diesem Prozess teilhaben können und ihnen selbstwirksame Erfahrungen ermöglicht werden, um eigenständig Zukunftsfragen zu beantworten.
Um die regenerative Landwirtschaft zu erhalten und auszubauen, sowie diesen Ort als tatsächlichen Lernort weiter zu etabilieren, suchen wir Menschen, die Lust haben miteinzusteigen und das passende Know-How mitbringen.
Hier findest du Informationen, was bisher schon auf unseren Flächen geschehen ist, bzw. geschieht:
Holistische Weidetierhaltung (MOB Grazing)
Auf unseren 14 Hektar Weideland sind wir auf dem Weg, eine kurzfristige, intensive Weidehaltung mit einer noch sehr kleinen Schaf- und Pferdeherde umzusetzen. Dabei fressen die Tiere kurze Zeit auf kleiner Fläche und werden dann auf die nächste Fläche getrieben. Dadurch bleibt viel Biomasse auf den Flächen, und die Pflanzen haben nach kurzer Beweidung lange Erholungsphasen. So erhöhen wir langfristig die Bodenfruchtbarkeit und verbessern die Tiergesundheit.
Von der Steppe zur blühenden Weide
Degradiertes Grünland in Arensnest
im trockenen Jahr 2019 nach 30 Jahren Standweide
Gleiche Fläche nach 2 Jahren im Kurzumtrieb (3-8 Tage)
im feuchten Jahr 2021
Seit 2020 sind wir auf dem Weg, mit einer kurzfristigen, intensiven Weidehaltung mit einer noch sehr kleinen Schaf- und Pferdeherde (ca. 5GV) ein nachhaltiges Weidemanagement umzusetzen. Dabei fressen die Tiere kurze Zeit (4-8 Tage) auf kleiner Fläche und werden dann auf die nächste Fläche getrieben. Dadurch bleibt viel Biomasse auf den Flächen, und die Pflanzen haben nach kurzer Beweidung lange Erholungsphasen (3-6 Monate).
Ziel ist es, langfristig die Bodenfruchtbarkeit und die Tiergesundheit zu verbessern.
Die Schäferei Arensnest (Foto: bing)
Kleinteilige Parzellierung in 35 Paddocks im Aufbau (Karte: OSM)
Forschungsraum Waldweide
Auf unseren Weideflächen sind 500 Gehölze (u.a. Esskastanien und alte Apfelsorten) gepflanzt worden, um die Bodenfruchtbarkeit, Wasserqualität, Biodiversität und das Mikroklima zu verbessern. Mit der Zeit wird die Biomasse von Laub und Wurzeln den Kohlenstoff im Boden vermehren, der sich als Humus anreichert und so die Bodenqualität langfristig steigern. Die tiefen Wurzeln der Bäume befördern Wasser aus der Tiefe; ihre Blätter bieten Schatten und schützen vor Wind. Dadurch verringern wir nicht nur das Austrocknen der Böden, sondern erhöhen auch die Diversität und damit die Resistenz des Agro-Ökosystems.
Die letzten Jahre waren die wärmsten seit Beginn der kontinuierlichen Datenaufzeichnungen. Dem Grünland droht die Versteppung. Mit den Pflanzen von Bäumen und Hecken soll die Klimaplastizität dieser Flächen gesteigert werden. Hecken und Bäume übernehmen dazu im offenen Grünland wichtige Ökosystemfunktionen. Sie bremsen den im Sommer heißen und austrocknenden Wind, sorgen für eine kühlende Teilbeschattung und verringern damit die Verdunstung. Damit verbleibt mehr Wasser im Boden und steht anderen Pflanzen zur Verfügung. Mit der erweiterten Photosynthesefläche erhöht sich über- und unterirdischer Biomassenzuwachs; insbesondere in den Hecken wächst der Humusgehalt im Boden. Damit erhöht sich nicht nur die Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität der Böden, sondern es wird außerdem CO2 aus der Atmosphäre gebunden.
Entwurf einer Waldweide auf den Flächen der Schäferei Arensnest:
Grüne Punkte stehen für Bäume, die dunkelgrünen Streifen symbolisieren Heckenstreifen (Luftbild: bing)
Die Weide wird zum Forschungsraum zu Zukunftsfragen, welche wir gemeinsam mit Menschen aus der Umgebung bewegen wollen. Gemeinsam untersuchen wir Böden, Vegetation und Tierwelt, um die Veränderungen in der Landnutzung zu beobachten und bewerten zu lernen.
Wir engagieren uns viel in der Region und darüber hinaus (Dürrebüro, Baumfeldwirtschaft, Bodenfeuchtesensoren-Netzwerk) für eine klimaresiliente Transformation des Agrarsystems, doch es fehlen uns noch Menschen, die Lust haben sich konzeptionell miteinzubringen, um die Flächen weiter zu gestalten.
Außerdem im Arensnest:
Ökologischer Gemüsebau
Auf unserer kleinen Fläche (knapp 1000 Quadratmeter) arbeiten wir mit ökologischen Anbaumethoden, orientiert an der Permakultur und dem Mikrofarming-Ansatz, um eine möglichst große Vielfalt zu verwirklichen und Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und zu fördern. Mit Mulch aus Grünschnitt, Ernteresten und Kompost sowie Stallmist und der Aussaat von Gründüngung versuchen wir möglichst geschlossene Nährstoffkreislauf zu realisieren.
Wesensgemäße Bienenhaltung
Die Honigbiene ist eine tragende Säule unseres Ökosystems. Allerdings sind die Bienen stark gefährdet. Die wesensgemäße Bienenhaltung orientiert sich an den natürlichen Bedürfnissen des Bienenvolks. Es geht uns nicht um die Erzielung eines maximalen Honigertrags, sondern darum, im Einklang mit den Bedürfnissen der Bienen zu imkern und die Bienen so zu halten, dass ihre Lebensbedingungen möglichst weitgehend denen in freier Natur entsprechen.